Sonntag, 6. Januar 2013

Blogparade 2012 - meine Antworten

Hier also noch in letzter Sekunde mein Beitrag zur 4. Runde der BuchSaitenBlogParade (BSBP4). Vielen Dank Katrin für Deine Mühe und all die Tipps, die wir duch dich bekommen!

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?

Definitiv "In Boston?" von Russell H. Greenan. Eigentlich lese ich ja nicht unbedingt Bücher, von denen ich mir nicht viel verspreche. Die Zeit ist knapp und man sollte sie dort einsetzten, wo man sich am meisten verspricht. So dachte ich bis vor kurzem und wurde des Besseren belehrt. Ich habe dieses Buch in einem Antiquariat gesehen und für gerade mal knapp 3€ gekauft und habe dafür unbezahlbare Lesestunden erhalten. Weder das Cover, noch der Titel geben annähernd wieder, was in diesem Buch geschieht. Keine Ahnung, wieso in aller Welt man sich für dieses Cover entschieden hat!
In Boston ist die Geschichte eines Malers, der das Malen aufgegeben hat und sich täglich in Tagträume begibt, die so unterschiedlich wie realistisch sind. Es ist eine Flucht, so lernt man später aus der grausamen Realität, die sein Leben ihm bietet. Er ist zu allem bereit und setzt es sich in den Kopf, Gott zu treffen und ihn zur Rede zur stellen und ihn gar zu töten und selbst an seine Stelle zu treten. Was dann geschieht ist eine überraschend geniale Wendung.
Russel H. Greenan hat solch einen flüssigen Sprachstil und vermag es sowohl seine Figuren als auch das Beschriebene vor dem geistigen Auge des Lesers aufleben zu lassen. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl ich könne die Farben riechen, die beschrieben werden. Konnte regelrecht die Struktur der Bilder ertasten. Die Geschichte ist voller verrückter Figuren, die einem ans Herz wachsen. Jonathan Lethem beschreibt das Buch als " phantasmagorisch, sinnlich, mit unvergesslichen Figuren und brillanten Handlungssträngen." Und genau das ist es!
Unbedingt Lesen!

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
"Kinyas ve Kayra" des türkischen Autors Hakan Günday. Ich weiß nicht, ob es das Buch auch auf deutsch gibt. Dieses Buch und auch der Autor selbst werden in der Türkei in großen Tönen gelobt und das Buch ist ein Bestseller. Aber weiß Gott, meins war es nicht und nach 180 Seiten habe ich es zur Seite gelegt, da ich meine Zeit nicht verschwenden wollte. Es war sowas von düster, depressiv und brutal! Dennoch wurmt es mich und ich weiß nicht, ob ich es vielleicht doch noch zu Ende lesen sollte, zumal ich das Buch meiner Cousine geliehen habe und sie meinte die zweite Hälfte wäre gut. Naja mal schauen....
Falls es einer von Euch gelesen hat, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir Feedback geben könnt.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?


Astrid Rosenfeld. Ach was für eine Autorin! Was für eine Gabe! Ihre Art zu schreiben und mich im tiefsten Inneren zu berühren! Sie und Gina Meyer sind meine absoluten Favoriten! Gina Mayer ist zwar keine Neuentdeckung, dennoch muss ich sie in einem Atemzug mit Astrid Rosenfeld erwähnen, denn genau wie Astrid Rosenfeld, schafft auch sie durch ihren Sprachstil und ihren authentischen, menschlichen und sinnlichen Sprachstil mich zutiefst zu berühren!





Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?

"Das Maikäfermädchen" von Gina Mayer. Es ist so aussagekräftig und passend. Zerstörung und Ästhetik kommt's damit genauso zur Geltung wie die Trauer, und Hoffnung! Die Perspektive, das rote Kleid und die roten Schuhe, Trümmer im Hintergrund. Es ist wunderschön!

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2013 lesen und warum?

Astrid Rosenfeld " Elsa ungeheuer". Ihr Roman "Adams Erbe" ist definitiv mein Lieblingsbuch geworden! Ich kann es kaum abwarten ihren nächsten Roman zu lesen, wobei ich mir schwer vorstellen kann, dass sie "Adams Erbe" toppen kann. Ein schwerer Job!




Dienstag, 1. Januar 2013

Bücherworte...

Meine Bücher stehen mir überall auf meinem Lebensweg zur Seite und reichen mir hilfreich die Hand;

sie trösten mich im Alter und in der Einsamkeit;

sie nehmen mir die Last der Langeweile ab, die sich einstellt, wenn man nichts mehr zu tun hat, und machen alles wieder gut, wenn ich mich über die Menschen, mit denen ich zusammenkomme, ärgern muss;

Beim Lesen merke ich meine Schmerzen nicht, wenn sie nicht gar zu quälend und herrisch auftreten.

Meine Bücher wissen wohl, dass ich mich mit ihnen nur abgebe, weil ich die anderen Freuden, die realer, lebendiger sind, nicht haben kann;

und doch machen sie immer ein gleich freundliches Gesicht.

Michel de Montaigne

Freitag, 28. Dezember 2012

Die verlorenen Worte!




Worte helfen das Gefühlte oder Gedachte auszudrücken....
Sie sind die Übersetzung dessen, was in einem vorgeht...
Sie sind die Brücke zu den Menschen und ein unsichtbarer Faden....
Sind die Gestalt deiner Gedanken!

Was aber wenn man die Worte nicht mehr findet?
Was aber wenn man nicht mehr weiß wie das Wort hieß nach dem man sucht?
Was aber wenn die Worte sich hinter einem Nebel verstecken?
Wenn man genau weiß, was man sagen möchte, aber das Wort dafür einem patu nicht einfallen will?

Es ist ein Gefühl der Lähmung und Starre...
Ein Gefühl der Ohnmacht und Angst!

Ich habe Angst, dass mir alle meine Worte nach und nach abhanden kommen,
das sie sich für immer verflüchtigen...

Angst, dass dies erst der Anfang ist.

Dienstag, 1. Mai 2012

Lesemarathon

Heute haben ich und der Prinz ein Lesemarathon gemacht!!! Resultat des heutigen Tages. Das Buch ist ausgelesen!

Wie war's? Hm. Nicht einfach Zu beantworten.
Bewegend. Verstörend. Lesenswert.




Samstag, 21. Januar 2012

ich weiss es nicht....

Ich weiss nicht, was mit mir los ist in letzter Zeit! Was mache ich nur mit meiner Zeit? Ich schaffe es irgendwie nicht mein Leben hier in meiner neuen alten Heimat in einen mich zufriedenstellenden Rhythmus zu lenken....
Es ist als wäre ich nicht angekommen...
Es ist, als laufe alles im Schnelldurchlauf aber ich in Zeitlupe....

Was ist nur los???

Ist es vielleicht die Tatsache, dass ich von zu Hause arbeite? Dass ich kaum unter Menschen komme? Dass ich kaum Abwechslung habe?

Ich weiss es nicht!!

Ich komme auch gar nicht mehr dazu im blog etwas zu posten. Fehlt mir die Zeit? NEIN! Lese ich keine guten Bücher?? Doch die lese ich und wie!!

Möchte ich meine Gefühle bezüglich meines Lebens nicht teilen?

Ich weiss es nicht!!

Eins weiss ich sicher: Ich bin unzufrieden mit der Situation! Mit meiner Stagnation!
Bin unzufrieden mit mir selbst! Bin unzufrieden mit dem was ich tue, oder besser, was ich nicht tue!!

Dabei bin ich so erschöpft! Wovon??!!

Ich weiss es nicht!!

Ich traue mich schon gar nicht mehr zu sagen, es wird besser....

Aber für alle, die sich wie ich fragen, was macht sie denn den ganzen Tag so.... Hier ein paar Bilder von Instagram.... (mein neues Hobby;) )

habe mit meiner Pati gekuschelt....

habe mit dem Prinzen geübt, geübt und geübt...
habe gelesen....
weiter gelesen....
und weiter gelesen....

Sonntag, 25. Dezember 2011

[Rezension] Dave Eggers: Zeitoun




:: Dave Eggers


:: Zeitoun


:: ISBN: 978-3-462-04299-3


:: Erscheinungsdatum: 15. Februar 2011
:: 368 Seiten, gebunden

:: Euro (D) 19,95





Inhalt laut Verlag:

Dave Eggers erzählt in seinem jüngsten, vielfach ausgezeichneten Werk die wahre Geschichte der amerikanisch-syrischen Familie Zeitoun, die nach dem Hurrikan Katrina unschuldig ins Visier der amerikanischen Terrorismusfahnder gerät.

Als der Hurrikan Katrina sich im August 2005 New Orleans nähert, beschließt Abdulrahman Zeitoun, Vater von vier Kindern, seine Familie Schutz in Arizona suchen zu lassen, selbst aber in der Stadt zu bleiben, um sein Haus und die Arbeitsstätten seines Malerbetriebes im Auge zu behalten. In den Tagen nach dem Sturm fährt er mit seinem Kanu durch die überflutete Nachbarschaft und hilft, wo er kann. Am 6. September wird Zeitoun ohne Angabe von Gründen von der Nationalgarde verhaftet und zunächst in ein provisorisches Gefängnis gesteckt, wo er unter unmenschlichen Bedingungen und ohne Kontaktmöglichkeit nach außen festgehalten wird. Für seine Familie bleibt Zeitoun spurlos verschwunden. Erst nach Wochen erreicht sie auf Umwegen ein Lebenszeichen und sie beginnen, um Zeitouns Freilassung zu kämpfen.

Drei Jahre arbeitete Dave Eggers an diesem Buch, das in enger Kooperation mit der Familie Zeitoun entstanden und glänzend recherchiert ist. Ein berührendes, bewegendes Buch über eine Familie, die unschuldig in das Räderwerk eines unbarmherzigen Systems gerät. Indem der große amerikanische Autor Dave Eggers leise Töne anschlägt, nur erzählt, was sich zugetragen hat, nicht wertet, erzielt er durchschlagende Wirkung.


Wahrheiten-Rezension:


Dies ist die Geschichte einer muslimischen Familie, die in den Vereinigten Staaten lebt. Es ist die Geschichte einer multikulturellen Ehe, die Geschichte der Migration, der Hoffnung und der Sehnsucht nach der Heimat! Dave Eggers gelingt es ein weiteres Mal, die Realität mit Worten einzufangen, dass man als Leserin das Gefühl hatte ganz nah dabei zu sein.

Es gelingt ihm auch den Islam und das Leben mit ihm in einem Umfeld, in welchem es keine Selbstverständlichkeit ist, darzulegen. Die Religion und das Leben mit ihr so zu schildern ohne aufdringlich zu wirken. Die an den richtigen Stellen wiedergegebenen Koranverse runden dieses Gefühl noch weiter ab. Als Muslima habe ich nicht selten mit einem Lächeln weitergelesen, weil die Worte des Koran alles kurz und treffend formulierten, was der Autor in diesem Moment sagen wollte!

Aber es ist auch die Geschichte einer Ohnmacht, einer Lähmung! Von Verrat und Enttäuschung!

Auch ich frage mich nach der Lektüre dieses Buches wie die Frau des Protagonisten: Ist das alles wirklich geschehen? Ist das in den Vereinigten Staaten geschehen? In einem Land in dem die Menschen sich nicht selten damit rühmen im Land der Freiheiten zu leben.. In einem Land, dass sich rühmt für die Rechte anderer einzustehen, ohne dabei in ihre eigenen Reihen innerhalb ihrer eigenen Grenzen zu schauen???...So viele Dinge hätten getan werden können. So viele Menschen ließen es geschehen. Und noch erschreckender ist die Tatsache, dass diese Ereignisse immer noch da Draußen geschehen.... dass genau in diesem Moment zahlreiche Ungerechtigkeiten in einer so „Glänzenden“ Welt geschehen. Hinter einem Schleier der Blindheit! Dabei ist meist nur ein Mensch erforderlich, eine kleine Tat, um vor der Dunkelheit ins Licht zu treten.

An zahlreichen Passagen der Lektüre dieses Buches habe ich mich gefragt, wieso tue ich mir das an? Wieso lese ich Dinge die mich so erschüttern? Aber im nächsten Augenblick habe ich mir diese Fragen auch schon beantwortet. Weil ich nicht wegschauen möchte!... Weil ich mich wenigstens durch die Kenntnisnahme des Leidens dieser Menschen nicht vor Ihrer Geschichte verschließen möchte. Nein! Dieses Buch sollte jeder lesen. Lesen und erzählen und wahrnehmen! Zumindest jeder, der die Wahrheit erträgt!

Ich möchte an diese Stelle dem @kiwiverlag danken. Zum einen, weil sie ein Sprachrohr für das Leiden und Erlebnisse der Familie Zeitoun sind und zum Anderen dafür, dass sie uns Leserinnen die Gelegenheit geben, darüber zu schreiben! Danke!