Sonntag, 7. März 2010

[Rezension] Michelle Harrison: Elfenseele. Hinter dem Augenblick


Michelle Harrison

Elfenseele

» Hinter dem Augenblick «


Aus dem Englischen von Martin Baresch


ab 12, erschienen Januar 2009 im Loewe Verlag

368 Seiten, 15.0 x 22.0 cm

ISBN 978-3-7855-6607-7

Hardcover

16,90 € (D)



Stell Dir vor, du siehst Wesen, die kein anderer sieht...

Stell Dir vor, sie sind überall....

Stell Dir vor Du magst sie nicht, aber kannst ihnen nicht entkommen...

Das schlimmste aber ist, du darfst niemandem davon erzählen....


Seit sie denken kann, kann Tanya Elfen sehen. Sie hat „das zweite Gesicht“. Sie ist gezwungen ihre Fähigkeit geheim zu halten, den die Elfen drohen ihr bei Nichteinhaltung mit Strafe. Sie sind überall und ihr meist auch nicht gut gesonnen. Sie ist ihnen scheinbar schutzlos ausgeliefert. Als eines Nachts die Eskapaden mit den Elfen so weit gehen, dass sie erneut den Ärger Ihrer Mutter auf sich zieht, wird sie zur Strafe zu ihrer Großmutter nach Elvedsen Manor verbannt. Dort ist sie gezwungen mit der ihr nicht gut gesinnten Großmutter und ihren seltsamen Mitbewohnern in ihrem heruntergekommenen alten Haus die Ferien zu verbringen. Schnell wird klar, das dies nicht einfach sein wird, denn das Haus wimmelt nur von Elfen, die ihr das Leben schwer machen. Eines Tages entdeckt Tanya ein altes Geheimnis, welches wie ein Schatten über dem Haus der Großmutter und deren Bewohnern liegt. Alles scheint irgendwie zusammen zu gehören....

Michelle Harrison hat mit Elfenseele eine wunderbare und zauberhafte Geschichte gewoben die von Anfang bis Ende ihre Spannung nicht verliert. Durch ihre flüssige Sprache mit viel Liebe zum Detail führt uns die Autorin in die Welt der Elfen, die ganz und gar eine andere als eine idyllische ist. Es ist nicht die Welt der Elfen a la Tolkien mit den hübschen Wesen mit Flügeln. Nein dies ist eine Welt, in der die Elfen alle sehr unterschiedlich sind. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Eigenschaften. Es ist wie ich finde eine sehr originelle Idee und die Autorin vermag es die Elfen so liebenswürdig und detailgetreu zu beschreiben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Eine Elfe, die den Tee warm hält, ein Abflussbewohner, der alles stiehlt, was glänzt, sind nur zwei von ihnen, die einem gleich ans Herz wachsen. Man ertappt sich nach dem man das Buch gelesen hat dabei, alles etwas genauer zu betrachten.

Ganz besonders beeindruckt hat mich die Fähigkeit der Autorin eine Welt zu kreieren, die über 368 Seiten voller Details ist. Sehr interessant ist es auch, dass an zahlreichen Stellen Parallelen zu islamischen Überlieferungen über nichtmenschliche Wesen zu finden sind. Die Art, wie man sich vor Elfen schützt, wie und was sie sich bedienen sind nur einige Beispiele hierfür.

Michelle Harrison vermochte mit Elfenseele ein Buch zu schreiben, welches rund und harmonisch ist. An keiner Stelle kommt es zu Ungereimtheiten.

Der einzige Kritikpunkt, gilt dem Titel des Buches, was meines Erachtens nicht als passt. Da ist der Originaltitel „The Thirteen Treasures“ viel passender. Da, wie man in der Geschichte erfährt, die Legende von den dreizehn Schätzen für die Geschichte der Elfen von großer Bedeutung ist.


Fazit:

Eine originelle Geschichte über zauberhafte Wesen, die viel Macht über uns Menschen haben können. Eine Geschichte, die uns zeigt, dass wir nicht alleine sind. Eine Geschichte, die wunderbar geschrieben ist und eine Welt beschreibt, die man, wenn man sie einmal bereist, nicht wieder verlassen will. Absolut empfehlenswert, auch für Ältere:)

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