Samstag, 11. September 2010

[Rezension] Drei auf einen Schlag!

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Seit längerem bin ich aus diversen Gründen leider nicht dazu gekommen euch bezüglich meiner Lektüre auf den Laufenden zu bringen. Daher hier nun drei Reviews auf einen Schlag, von drei Büchern, die unterschiedlicher nicht sein könnten (mal abgesehen von ihrer hellen Covergestaltung). Verschieden Genre, mal lustig, mal „romantisch“ und mal schauderhaft.

Hier nun zu den Reviews:

Der Kuss des Engels von Sarah Lukas

erschienen im März 2010 beim Piper Verlag

416 Seiten

€ 19,95 [D]

Inhalt laut Verlag:


„Manchmal zerplatzen Träume wie Seifenblasen: Sophie glaubt, sie habe eine glückliche Zukunft mit ihrem Verlobten Rafael vor sich – bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem er stirbt. Die junge Frau steht vor dem Nichts. In Paris sucht sie das Vergessen, doch ein Leben ohne ihn hat für sie keinen Wert. Dann erblickt sie am Ufer der Seine eine Gestalt, die Rafael zum Verwechseln ähnlich sieht. Sophie ist überzeugt, dass er zurückgekehrt ist, doch der Fremde erinnert sich nicht an sie. Und bevor Sophie begreift, worauf sie sich einlässt, schweben sie beide in großer Gefahr. Denn er ist ein gefallener Engel, dem eine ganz besondere Mission auf der Erde zuteil wird. Und er kann sie nur mit Sophies Hilfe erfüllen …“

Wahrheiten-Rezension:

Nachdem ich diese Inhaltsangabe gelesen habe bin ich mit hohen Erwartungen an die Lektüre gegangen, die aber leider nicht erfüllt wurden. Die Rahmenhandlung ist sehr vielversprechend. Man erwartet tiefgründige Dialoge, tiefgehende Gefühlsbeschreibungen, Mut, Kampf und Kraft, aber wird leider eines besseren belehrt. Die Geschichte verrät in ihrer Inhaltsangabe mehr als das es der Roman letzendes tut. Es ist weitschweifig und unnötig langgezogen, so dass der Leser sehr schnell die Lust am Lesen verliert. Wäre da nicht die Hoffnung, auf der nächsten Seite könne noch eine Wendung kommen, so könnte man das Buch schnell zur Seite legen. Es ist schade, denn eigentlich verspricht die Autorin durch ihren Sprachstil viel Talent, aber hat mich nicht für sich gewinnen können.

Fazit: Schönes Cover aber nichts für ungeduldige Leseratten!

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Sieben verdammt lange Tage von Jonathan Tropper

erschienen im August beim Knaur Verlag

448 Seiten

EUR 16,95 [D]

Inhalt laut Verlag:

Die Familientreffen der Foxmans enden stets mit Türenschlagen und quietschenden Reifen, wenn Judd und seine Geschwister so schnell wie möglich einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Elternhaus bringen. Doch nun ist ihr Vater gestorben. Sein letzter Wunsch treibt allen den Angstschweiß auf die Stirn: Die Foxmans sollen Schiwa sitzen, sieben Tage die traditionelle Totenwache halten. Das bedeutet, dass sie auf unbequemen Stühlen in einem kleinen Raum gefangen sind und nicht davonlaufen können. Nicht vor dem, was zwischen ihnen passiert ist – und nicht vor dem, was die Zukunft für sie bereithält …


Wahrheiten-Rezension:

An dieser Geschichte ist nicht nur jede Seite lustig und amüsant. Es ist vielmehr als das. Fast jeder Satz zaubert einem mindestens ein Lächeln aufs Gesicht. Nie hätte ich gedacht, dass eine derart traurige Angelegenheit wie der Tod eines Angehörigen oder der Verrat durch den eigenen Partner so humorvoll und erheiternd erzählt werden kann. Jonathan Tropper zeigt dem Leser, wie man die Welt betrachten kann und weist auf, dass jede dunkle Seite eine erheiternde besitzt. Ganz nach dem Motto, „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ erzählt er die Geschichte eines Mannes, der über sich selbst lachen kann ohne dabei lächerlich zu wirken. Der Sprachstil ist prägnant und erfrischend und in keiner Minute langweilig.

Der Leser bekommt Einblicke in die Macken einer Familie, erkennt sich an einigen Stellen wieder und ertappt sich öfter dabei laut zu lachen!

Ein zusätzlicher Verdienst dieses Buches für mich war der Einblick in die jüdischen Bräuche, die mir noch nicht bekannt waren.

Fazit: Sieben verdammt lange Tage liest sich in verdammt kurzer amüsierender Zeit durch. Unbedingt empfehlenswert!

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Die Zahlen der Toten von Linda Castillo

Thriller

Taschenbuch erschienen im August bei fischerverlage

EUR 8,95 [D]


Inhalt:


In einem idyllischen Vorort von Ohio wird eine bestialisch zugerichtete Leiche einer jungen Frau im Schnee aufgefunden. Kate Burkholder, die neue Polizeichefin des verschlafenen Ortes Painters Mill steht fassungslos vor der Leiche und entdeckt die in den Bauch der Toten eingeritzten Römische Zahl: XXIII. Was hat diese Zahl zu bedeuten? Kann es sein, dass dieser Mord etwas mit den Morden vor Sechszehn Jahren zu tun haben, bei denen man auch Römische Zahlen auf den Leichen vorfand? Ist der den sie damals „den Schächter“ nannten etwa zurück? Kate steht nun vor einer großen Gradwanderung. Sie muss den Fall lösen, ohne dabei das Geheimnis von sich und ihrer Familie preiszugeben.


Wahrheiten-Rezension:


Die Geschichte um Kate Burkholder hat mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ich öfter vergessen habe zu atmen! Linda Castillo gelingt es durch ihren Erzählstil den Leser für sich zu gewinnen und in die Geschichte zu führen. Die Ich-Erzählform verstärkt den Effekt der direkten Teilnahme noch zusätzlich. Castillo kreiert eine sehr glaubhafte und schlüssige Geschichte, die durch authentische Persönlichkeiten der Protagonisten abgerundet wird. Man fiebert, gruselt, ekelt und freut sich mit den Protagonisten und steht fassungslos der Grausamkeit der Fähigkeit von Menschen gegenüber, die zu solchen Gräueltaten fähig sind.


Fazit: Eine absolut ergreifende, mitreißende Geschichte, die man allerdings nicht im dunkeln lesen sollte. Absolut empfehlenswert!


2 Kommentare:

Kaja hat gesagt…

Hallo Sevda,
einen schönen Blog hast du. Ich denke, ich werde das eine oder andere Mal vorbeischauen.
"Die Zahlen der Toten" habe ich heute zu Ende gelesen und konnte es auch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste einfach wissen wie es weitergeht. Ein paar Sachen haben mich aber auch gestört, v.a. am Anfang bis zur Mitte fand ich den Schreibstil teilweise etwas holprig und es wurde für meinen Geschmack zu viel erklärt und wiederholt. Trotzdem ein wirklich spannender Krimi.
Liebe Grüße,
Kaja

sevda hat gesagt…

Vielen Dank:) Ich freue mich wirklich sehr über Deinen Kommentar. Jedes einzelne Wort, welches ihr hier hinterlasst, bedeutet mir sehr viel!